In unserem Reitverein findet einmal pro Woche eine Therapiestunde mit körperlich und geistig behinderten Menschen statt. Unter der Aufsicht erfahrener Fachkräfte erfahren Behinderte völlig neue Gefühle und Stimmungen. Allein im Schritt, der ruhigsten Gangart des Pferdes, werden innerhalb weniger Sekunden bis zu 150 Bewegungsimpulse auf den Reiter übertragen. Eine Zahl, die sich auch ein gesunder Reiter mal in einer ruhigen Minute bewusst machen sollte. Zur therapeutischen Arbeit im Verein erteilt Ihnen Sigrid Rettig oder Birgit Sattler-Schütz gerne Auskunft.

Weitere Informationen zum Therapeutischen Reiten können auf der Homepage des Kuratorium für Therapeutisches Reiten nachgelesen werden.
Therapeutisches Reiten - Begriffsbestimmung :

Hippotherapie: Krankengymnastische Übungsbehandlung auf dem Pferd

Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren: Ganzheitlicher Ansatz mit körperlich-geistig-sozialer Förderung

Reiten als Sport für Behinderte: Rehabilitation und Integration von Behinderten. Es fördert die Gesamtpersönlichkeit und trägt zur Erhaltung der Gesundheit, zur Freizeitgestaltung, zur sozialen Integration und Rehabilitation bei. Alle Formen des Reitens sind für sportfähige Behinderte möglich, evtl. mit speziellen Hilfsmitteln. Für die Teilnahme am Reiten als Sport für Behinderte ist ein ärztliches Unbedenklichkeitszeugnis erforderlich. Beim Reiten bietet das Pferd den Behinderten unter Anleitung einer speziell dafür ausgebildeten Fachkraft, die Möglichkeit Sport zu treiben, auch in Gemeinschaft mit nicht behinderten Reitern.

Die Reittherapie erfüllt den Anspruch einer ganzheitlichen Therapieform mit und auf dem Medium Pferd. Ihr Vorteil liegt in dem hohen Anforderungscharakter, den viele Therapieansätze nicht bieten können. Durch die dreidimensionalen Bewegungsimpulse auf dem Pferderücken werden vielseitige Informationen an das zentrale und perophere Nervensystem übertragen, die eine Verbesserung von Koordination, Gleichgewichtsvermögen, An- und Entspannungsfähigkeit zur Folge haben. Die Reittherapie bietet ein lehrreiches und wohltuendes Erleben für Körper und Seele. Als Zielgruppe gelten Kinder ab 4 Jahren, Jugendliche und Erwachsene mit unterschiedlicher Indikationsstellung. Die Zielsetzungen erstrecken sich in drei Bereichen:

senso-motorischer Bereich: Bewegungserfahrungen als Selbsterfahrung, Schulung von Wahrnehmung, Raumlageorientierung, Körperbewusstsein, Körperschema, Koordination, Gleichgewichtsvermögen, Reaktionsfähigkeit, Erhöhung der allgemeinen Belastbarkeit (konditionelle Fähigkeiten), Förderung von Entspannungsfähigkeit und Rhythmusanpassung.

kognitiver Bereich: Förderung von Lern- und Leistungsbereitschaft, Verbesserung von Konzentrations- und Merkfähigkeit, Schulung von Sprachverständnis, Sprechfähigkeit, Entwicklung von Durchhaltevermögen und Übertragungsfähigkeit.

emotional-sozialer Bereich: Kontaktaufnahme und Einstellen auf den Partner Pferd, Eingestehen und Überwinden von Ängsten, Aufbau von Vertrauen, Selbstwertgefühl und Verantwortungsbewusstsein, Entwickeln und Fördern kooperativen Verhaltens.

Bei Fragen zum Therapeutischen Reiten wenden Sie sich bitte an Sigrid Rettig oder Birgit Sattler-Schütz.